Wanderung am Kalvarienberg

Es war mal wieder Zeit für eine kleine Wanderung. Lädt das Wochenede doch ein bei diesem tollen Wetter. Die nächsten Tage soll es wieder regnen.
Es soll ein Tagesausflug auf den Kalvarienberg in Füssen werden, der für seine Denkmäler und Kapellen berühmt ist. Der Weg begann in Füssen im Allgäu über eine wunderschöne kleine Steintreppe in den Wald.

Und wenige Meter weiter trafen wir auf die erste kleine Kapelle.
Der Kalvarienberg in Füssen wurde zwischen 1837 und 1842 auf Initiative des damaligen Stadtpfarrers Johann Baptist Graf im Nazarener-Stil errichtet. Die Anlage besteht aus 14 neogotischen Kreuzwegkapellen, die den Leidensweg Christi darstellen, und führt auf den 953 Meter hohen Kalvarienberg. Also hatten wir noch 13 weitere Stationen vor uns.


Am Wegesrand fanden sich auch einige schöne Motive, darunter dieses Blatt mit dem Morgentau.

Der Weg führte auf ein kleines Plateau, auf dem uns sofort zwischen den Zweigen der Bäume die "Heilige Grab Kapelle" ins Auge stach.

Die Heilige Grab Kapelle auf dem Kalvarienberg in Füssen ist ein bedeutendes kirchliches Bauwerk im Allgäu. Sie bildet eine Station des Kreuzwegs und wurde 1843 errichtet.
Der Altar wurde von Konrad Eberhard entworfen und die Christusfigur stammt aus der Annakapelle des Klosters St. Mang. Die Kapelle wird durch ein gelbes Fenster von hinten beleuchtet. Neben der Kapelle befindet sich eine kleine Kammer mit Fenster zum Altar, die ursprünglich nur vom Kronprinzenpaar Max und Marie betreten werden konnte, weiß Wikipedia.
Auf dem Plateau finden sich weitere Kreuwegstationen:

Und auf der anderen Seite:

Bis wir eine halbe Stunde später den Gipfel des Kalvarienberges vor uns sehen.

Der Gipfel auf rund 953 m Höhe bietet eine beeindruckende Aussicht auf die Altstadt von Füssen mit dem Hohen Schloss und dem Kloster St. Mang sowie auf die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, den Schwansee und umliegende Berglandschaften wie Tegelberg und Säuling.
Beeindruckend waren die Schatten, welche die Wolken auf die Dächer der Stadt Füssen malte, die uns zu Füßen am Gipfel auf der Norseite lag.

Der Blick nach Südwesten zeigte uns den Schwansee im Tal und in der Ferne am Berg sind die beiden Königsschlösser:
- Schloss Neuschwanstein, das romantische Märchenschloss von König Ludwig II. - im Hintergrund links am Berg.
- Schloss Hohenschwangau, das Familienschloss, in dem Ludwig II. seine Jugend verbrachte. Mit orangener Fassade unterhalb des Schlosses rechts am Berg

Der Schwansee sieht wundervoll aus und das türkisgrüne Wasser beeindruckte uns schon am Berg. Zeit für den Abstieg. Hier entstand dieses Bild mit Filter und einer längeren Belichtung. Es war windig an dem Tag, daher ziehen die Wolken vorbei und der See ist unruhig.

Weiter auf dem Weg rund um den Schwansee..

Zurück in Richtung Füssen, führte uns ein kleiner Bach in einen Wald. Beschützt durch die Bäume fließt der Bach so in Ruhe, dass seine Oberfläche absolut still ist und wunderbar spiegelt. Die hochstehende Mittagssonne kämpfte sich durch die Wolken und bedingt durch die Blätter der umliegenden Bäume war ein Bild vor uns, das kontrastreicher kaum sein könnte.

Einige Meter weiter kam mir dieser Baum vor die Linse auf einer kleinen Lichtung. Die Sonne verschwand hinter den Bäumen und das saftige grün der Wälder kam so richtig zu Geltung. Diese Stille - nicht ein Vogel zwitscherte. Einfach nur Ruhe.

Und so musste auch dieses Silberblatt am Wegesrand, umrahmt von einem wundervollen Boquet, bei maximaler Offenblende und 105 mm auf die Mattscheibe.

Bis uns der Weg am frühen Nachmittag (mit einigen Umwegen durch "falsche Pfade") zum Lechfall führte. Doch dieser Ausblickspunkt lag direkt neben einem Parkplatz der hiesigen Bundesstraße, was für enormen Andrang sorgte. Somit musste ich mich mit Blende 22 zufrieden geben. Bedingt durch die Sonne war aber auch mit der Belichtungszeit von 1/6 und dem internen Bildstabilisator ein beeindruckendes Bild möglich.

Auf der anderen Seite der Brücke sieht man das türkisblaue Wasser des Lechs zwischen den Felsen verschwinden. Das Bild wirkt so surreal durch dieses wunderschöne Wasser. Aber woher kommt die türkise Farbe?
Der Lech erscheint besonders intensiv blau-türkis, weil sein Wasser feinste Gesteinspartikel enthält, sogenannte „Gletschermilch“. Diese Partikel stammen vom Abrieb des Kalkgesteins in den Alpen, besonders von Gletschern und Erosionsprozessen, und bleiben als Schwebstoffe im Wasser. Sie reflektieren und streuen vor allem die kurzwelligen, blauen und grünen Lichtanteile, wodurch der Fluss seine charakteristische, kräftige Farbe erhält. Je höher der Anteil dieser mineralischen Schwebstoffe, desto intensiver erscheint die blaue oder türkisfarbene Färbung.
Da der Lech an dieser Stelle bereits einen großteil seiner Reise hintersich hat ist das Blau des Wassers hier schon massiv und der Blick ist nicht minder beeindruckend, was die Natur für Farben zu zaubern vermag:

Und der Himmel klaarte fast vollständig auf zu dieser Zeit.

Auf dem Weg zurück nach Füssen viel noch diese Vogelstadt auf. Hier hat wirklich jeder Bewohner des Hauses "einen Vogel".

Und zuletzt noch ein "Seitenfluss" der Lech, die nochmal das tiefblaue und doch so klare Wasser zeigt.

Was für ein Tag. Die Wanderung sollte etwa 3 h dauern. Durch den ein oder anderen falschen Weg, haben wir aber tolle Dinge gesehen und ein Foto braucht auch so seine Zeit. Das sollte man beim Fotowalk immer mit einrechnen. So kann ein kleiner Ausflug zu einem Ganztagsevent werden und trotzdem entdeckt man immer wieder neue Facetten der Natur und seiner Umgebung. Das wir an dem Tag auch einen Fuß - im wahrsten Sinne des Wortes - nach Österreich setzten sei noch kurz zu erwähnen.