Lightpainting an der Langwieder Seenplatte in München

Lightpainting an der Langwieder Seenplatte in München
Holzhütte im Park bei Nacht - Canon EOS R6 II, mit RF14-35mm F4 L IS USM, 23mm, F/8, 30s, ISO 400

Die Langwieder Seenplatte im Westen Münchens ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, das aus drei künstlich geschaffenen Seen besteht: dem Langwieder See, dem Lußsee und dem Birkensee.

Das Gebiet entstand durch den Kiesabbau für den Autobahnbau der A8 von München nach Stuttgart in den 1930er bis 1970er Jahren und wurde später zu einem Freizeitareal umgestaltet.

Offiziell eröffnet wurde die Seenplatte im Jahr 2000 mit einer Gesamtfläche von rund 120 Hektar. Besonders der Langwieder See, mit einer Wasserfläche von etwa 18,4 Hektar und einer Tiefe von bis zu 8,7 Metern, ist ein zentraler Anziehungspunkt.

Die Wasserqualität wird regelmäßig überprüft und gilt als hervorragend. Neben ausgedehnten Liegewiesen bietet das Gelände zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Baden, Tauchen, Rudern, Beachvolleyball, Minigolf und Grillplätze.

Ein Restaurant mit Biergarten, ein Kiosk sowie ein Hotel direkt am See sorgen für die nötige Infrastruktur.

Die Seen sind gut mit dem Fahrrad erreichbar und bei schönem Wetter fährt in den Sommermonaten ein Badebus vom S-Bahnhof Lochhausen zum Gelände. Hunde sind hier nicht erlaubt im Badebereich.

Der See war an diesem warmen, frühsommerlichen Sonntag doch sehr gut besucht. Einzig der letzte See am Ende des Parks, der Birkensee, war menschenleer. Eine gute Gelegenheit, um am Wasser die Kamera aufzubauen. Es war noch genug Zeit ab 18.30 um alles vorzubereiten für den nahenden Sonnenuntergang. Die Kamera und ein Reverse-Filter sowie ein Pol-Filter kamen zum Einsatz, um der Kamera die Möglichkeit zu geben, das ganze Bild zu erfassen.

Die Blende wurde mit 16 sehr groß gewählt, um einen guten Kompromiss zwischen Schärfe und dem Erscheinen des Sonnensterns zu gewinnen. Aber bei so einer Aufnahme mit den Grashalmen im Vodergrund ist eine vollständige Schärfe unmöglich. Daher musste ein Fokus-Stacking gemacht werden, was die EOS R6 Mark II von sich aus beherrscht. Später in der Nachbearbeitung am Rechner können 3 oder mehr Bilder dann "gestacked" zu einem Bild verbunden werden, um alles im Fokus zu haben. Somit sind Hintergrund sowie auch Vordergrund komplett scharf. Die Wolkenstimmung war einfach grandios und so war es neben dem Fotografieren auch eine gute Möglichkeit, einfach mal zur Ruhe zu kommen und die Natur zu genießen.

Birkensee vor Sonnenuntergang - Canon EOS R6 II, mit RF14-35mm F4 L IS USM, 21mm, F/16, 6s, ISO 100

Kurz nach dem Sonnenuntergang am Beginn der Goldenen Stund waren sowohl blaue als auch lila Farben am Himmel zu sehen, neben dem goldenen Schimmer der Sonne - wunderschön.

Die Goldene Stunde am Birkensee - Canon EOS R6 II, mit RF14-35mm F4 L IS USM, 21mm, F/16, 1/50s, ISO 100

Die blaue Stunde, gegen 21.30, wurde dann genutzt, um den Baum vor dem See in Szene zu setzen, der dem jetzt menschenleeren Badestrand sonst mit Schatten versorgt.

Die Kamera wurde mit Langzeitbelichtung aufgestellt und mit 2 sehr hellen LED-Taschenlampen von unten angeleuchtet. Obwohl ich im Bild hin- und hergehopst bin, bin ich aufgrund meiner schnellen Bewegung und der Langzeitbelichtung nicht zu sehen. Man sieht die Stellen im Bild, die zu hoch waren...

Lightpainting am Birkensee - Canon EOS R6 II, mit RF14-35mm F4 L IS USM, 16mm, F/22, 30s, ISO 100

Einige Minuten später wurden die Grashalme mit der Taschenlampe sowie der See dahiner (soweit man den Grund anleuchten konnte) in Szene gesetzt. Ziel war es, sowohl die Farben des Himmels als auch die Grashalme einzufangen.

Lightpainting von Grashalmen am Wasser - Canon EOS R6 II, mit RF14-35mm F4 L IS USM, 35mm, F/11, 15s, ISO 400

Zuletzt wurde um ca. 23.00 noch eine kleine Holzhütte in Szene gesetzt. Es hat mehrere Versuche gebraucht, um die richtigen Einstellungen zu finden. Die Zeit dazwischen war also gut investiert.

In der Nachbearbeitung sind - aufgrund der Langzeitbelichtung - Dinge aufgefallen, die vor Ort gar nicht so sichtbar waren. Zum Beispiel die goldenen Wolken, die das Licht der nahen Landeshauptstadt reflektierten. Oder der Saum über den Bäumen des aufkommenden Nebels, den wir angeleuchtet hatten. Vor Ort kommte man den Schein der Taschenlampe sehen durch den Nebel, daher musste das Licht schnell und gut dosiert werden. Gar nicht so einfach.

Die Hütte am See - Canon EOS R6 II, mit RF14-35mm F4 L IS USM, 23mm, F/8, 30s, ISO 400

Anschließend wurde es dann etwas hektisch, nahte doch ein Gewitter heran. Ab auf's Fahrrad bevor der Regenguss die Kamera gefärdet und es ging zurück nach Hause.

Am Ende war es ein gelungener, spontaner Ausflug in die Natur.