LAPP

WTF is LAPP? Der Begriff ist die kurze Form für Light Art Performance Photography. LAPP ist eine eigenständige Form der Lichtkunst, bei der Fotografie, Performance und Technologie miteinander verschmelzen. Der Begriff wurde von dem deutschen Lichtkunstpionier JanLeonardo geprägt, der LAPP als künstlerisches Ausdrucksmittel etablierte. Auch Künstler wie Olaf Schieche (ZOLAQ) haben die Technik weiterentwickelt und mit eigenen Impulsen international bekannt gemacht.

In der Dunkelheit entstehen durch gezielte Lichtbewegungen und Langzeitbelichtung beeindruckende Lichtbilder – live, in Echtzeit und ohne digitale Nachbearbeitung. Alles entsteht direkt in der Kamera.




Werkzeuge und Formen des Lichts
Zum Einsatz kommen dabei verschiedenste Lichtquellen: LED-Stäbe, Taschenlampen, Feuer, der Pixelstick, Plexiglas-Blades oder eigens konstruierte Lichtpinsel. Jedes Werkzeug erzeugt seinen eigenen Charakter – von weichen Farbverläufen bis zu klaren, geometrischen Strukturen.

Mit diesen Tools lassen sich nicht nur freie Lichtspuren erzeugen, sondern auch charakteristische Figuren wie Orbs, Domes, Tubes oder UFOs. Jede Form entsteht durch eine präzise Bewegungstechnik, die oft speziell auf das verwendete Werkzeug abgestimmt ist.







Lange Belichtungszeiten durch spezielle Technik
Ein zentrales technisches Hilfsmittel ist das Abdecken des Objektivs mit einem schwarzen Tuch während der Pausen zwischen einzelnen Lichtaktionen. Diese Methode verhindert, dass unerwünschtes Umgebungslicht auf den Sensor trifft, und ermöglicht Belichtungszeiten von mehreren Minuten bis zu über einer Stunde. Auch ist es ratsam dunkle Kleidung zu tragen und alle hellen Stellen entsprechend abzudecken.

So können komplexe Lichtkompositionen schrittweise in einem einzigen Foto aufgebaut werden – ohne dass die Zwischenphasen sichtbar werden.





Pixel Gang – Lichtkunst im Kollektiv
Unter dem Namen Pixel Gang habe ich gemeinsam mit zwei weiteren Künstlern zahlreiche Workshops und Performances rund um Lightpainting und LAPP realisiert. Die meisten der hier gezeigten Bilder sind in der kreativen Phase der Pixel Gang entstanden.

Neben eigenen Projekten konnten wir auch in Kooperation mit anderen Lichtkünstlern arbeiten und so ein breites Spektrum an Stilrichtungen und Techniken zusammenführen. Die Pixel Gang war nicht nur ein Gemeinschaftsprojekt, sondern auch ein Experimentierfeld für neue Ausdrucksformen im Bereich der Lichtkunst.





Letztlich haben wir uns jedoch entschieden, wieder getrennte Wege zu gehen, da unsere künstlerischen Ausrichtungen langfristig zu unterschiedlich waren. Die Erfahrungen aus dieser Zusammenarbeit wirken für mich bis heute nach – sowohl technisch als auch künstlerisch.
Kamerabewegung als Gestaltungselement
Neben der Lichtführung spielt auch die Kamera selbst eine aktive Rolle. Eine besonders wirkungsvolle Technik ist die Kameradrehung um die eigene Längsachse während der Belichtung. Dadurch entstehen dynamische Effekte wie Wirbel, Strukturen oder Symmetrien, die mit den Lichtquellen interagieren und das Gesamtbild auf spannende Weise erweitern.



LAPP im öffentlichen Raum und bei Licht-Events
Ein besonders faszinierendes Feld eröffnet sich, wenn LAPP mit bestehenden Lichtinstallationen oder Events kombiniert wird. Lichtkunstfestivals, temporäre Architekturbeleuchtungen oder besondere Farbinszenierungen – wie die BMW-Welt in Grün zum St. Patrick’s Day oder die farbig leuchtende Allianz Arena – bieten eindrucksvolle Kulissen.
Solche vorgegebenen Lichtsituationen lassen sich kreativ in die eigene Performance einbinden. Das erweitert die gestalterischen Möglichkeiten und verleiht den Bildern eine besondere Tiefe und Atmosphäre.




