Der Schlosspark von Nymphenburg

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und die Bäume beginnen mit dem Farbenspiel. An einem traumhaften Tag brachen wir auf, um im Park des Schlosses Nymphenburg zu spazieren. Natürlich war die Kamera in Form der Canon 70D Spiegelreflex wieder mit on Tour.
Das Schloss Nymphenburg, im Westen Münchens gelegen, ist ein beeindruckendes Barockschloss und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt. Ursprünglich als Sommerresidenz für die bayerischen Kurfürsten und Könige erbaut, wurde das Schloss im 17. Jahrhundert begonnen und über die Jahrhunderte hinweg erweitert.
Das folgende Bild entstand auf der Empore des Schlosses mit Blick auf den Schlosspark:

Der kleine See vor dem Schloss besticht durch den großen Springbrunnen in seiner Mitte und lädt verschiedene Wasservögel ein zum Verweilen...

...und so konnte ich einen prachtvollen weißen Schwan einfangen. Bei den Lichtverhältnissen war das Bild bei ISO100 mit 1/320 perfekt belichtet und so gelang ein scharfes Bild - dem Autofokus sei Dank.

Aber auch die Fauna des weitläufigen Schlossparks ist interessant. Am Wegesrand fanden wir eine Blume die sich mit ihren lila Farbe vom Rest der grünen Wiese abhob.

Der Nymphenburger Kanal, der sich wie ein Fluß den Weg durch den Schloßpark bahnt ist schon ein paar Jahre älter. Er ist künstlich angelegt und wurde zwischen 1701 und 1703 durch den Kurfürsten Max Emanuel angelegt. Er beginnt im Münchner Stadtteil Pasing und zweigt von der Würm ab und läuft schnurgerade durch den Park auf das Schloss zu.
Der Kanal ist praktisch und dekorativ. Einerseits versorgt er den Schlosspark mit Wasser und sorgt für grüne, saftige Wiesen und Wälder, andererseits dient er dekorativen Zwecken, wie das Bild unten eindrucksvoll zeigt:

Der Kanal steht an Tagen wie heute absolut still und so waren wir beeindruckt vom Anblick der Gerner Brücke. 1897 erbaut und 29m lang aus Eisenbeton ziert sie mit ihren künstlerischen Elementen den Park.
Wunderschön war auch die Spiegelung der Brücke im absolut ruhigen und glasklaren Wasser.

Die Sonne bahnte sich derweil den Weg zwischen den Zweigen der Bäume und beleuchtete den Laubboden. Eine surrealer Anblick, den ich in seiner Schönheit mit der Kamera für unsere Besucher einfangen konnte. Die farbigen Blätter am Boden sorgen für einen roten Kontrast zu den gelb-grünen Blättern der Bäume.

Unsere Wege führten weiter zum Badenburger See im Schlosspark, den der Monopteros ziert. Der Monopteros im Schlosspark Nymphenburg ist ein kleiner Rundtempel im klassizistischen Stil. Er wurde im 18. Jahrhundert erbaut und steht auf einer kleinen Insel. Der Tempel hat eine Kuppel und wird von mehreren Säulen getragen, was ihm ein elegantes und harmonisches Aussehen verleiht.

Er ist ein schönes Beispiel für die Gartenarchitektur dieser Zeit und trägt zur romantischen Atmosphäre des Schlossparks bei. Bei einem Blick in das innere der Kuppel zeigt sich die farbenprächtige Malerei beim Blick nach oben.

Weiter weg vom Schloss finden wir plötzlich eine Ruine, die auch als Magdalenenklause bekannt ist. Die Klause liegt in einem abgeschiedenen Waldteil des Parks und ist bekannt für ihre malerische und romantische Atmosphäre. Ein schönes Beispiel für die barocke Gartenkunst der damaligen Zeit.
Wer bei dem Anblick an einen "Lost Place" denkt ist aber ganz falsch. Es handelt sich nämlich um eine künstliche Ruine, die als Einsiedelei für Kurfürst Max Emanuel errichtet wurde. Die Magdalenenklause wurde ab 1725 von Joseph Effner gebaut und ist im Stil einer verfallenen Kapelle gestaltet. Das Äußere ist also pure Absicht und wurde genauso erhalten.

Beeindruckend war auch das "Schloss" an der Rückseite des Hauses, welches den Geräteschuppen absperrte. Dem Anschein nach kommt es auch aus dieser Zeit und lädt zu einem Bild ein.
Das Vorhängeschloss sieht ziemlich alt und wettergegerbt aus. Es besteht aus Stahl und zeigt deutliche Rostspuren, was darauf hinweist, dass es schon lange den Elementen ausgesetzt ist. Der Schließkörper hat eine rechteckige Form mit abgerundeten Ecken und ist mit Nieten gesichert. Auf der Vorderseite befindet sich eine Schlüssellochabdeckung, die wie eine ‘6’ oder ‘9’ geformt ist und sich drehen lässt, um das Schlüsselloch vor Schmutz oder Wasser zu schützen.
Welche Geschichte es wohl hat?

Am Ende des Parks kamen wir noch an der Pagodenburg vorbei, die an der Nähe des Ausgangs in einer Lichtung steht. Das Gebäude ist zwischen 1716 und 1719 erbaut worden.
Das Gebäude diente ursprünglich als Teehaus und Rückzugsort für den Kurfürsten und seine Gäste. Die Pagodenburg ist ein Beispiel für die exotische Architektur des frühen 18. Jahrhunderts und spiegelt die Faszination für fernöstliche Stile wider, die zu dieser Zeit in Europa populär waren.

Es war ein schöner Ausflug, den wir mit Freunden über mehrere Stunden ausgekostet haben. Die Wolkenformation und das schöne Wetter sowie die spätsommerlichen Temperaturen haben das Erlebnis abgerundet, an das man gerne zurückdenkt.