Aufstiegt zum Wildkogel

Mitten im Nationalpark Hohe Tauern ragt er empor: der Wildkogel. Mit 2.224 m ist er Teil der Kitzbüheler Alpen im österreichischen Bundesland Salzburg und gleichzeitig der Hausberg der Gemeinde Bramberg am Wildkogel im Oberpinzgau. Seine Nordflanke stürzt eindrucksvoll ins Mühlbachtal ab, während er sich im Osten bis zur Filzenhöhe (1.921 m) erstreckt – ein Ausblickspunkt auf wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge. Der Süden mündet in die Salzach und im Westen landen Wanderer im Dürnbachtal. An seinem Fuße liegen die wunderschöne Oberpinzgauzer Gemeinde "Bramberg am Wildkogel", die sich perfekt als Ausgangspunkt für Erkundungstouren anbietet.
Kaum erreicht man den Gipfel des Wildkogel, zieht sofort die markante Silhouette des Großen Rettensteins alle Blicke auf sich. Mit seinen 2.362 Metern thront er majestätisch am Horizont und bildet einen beeindruckenden Kontrast zu den sanften Hügeln des Oberpinzgau. Besonders bei klarer Sicht offenbart sich seine zerklüftete Felskulisse in voller Pracht.

Die Wanderwege am Berg sind gut erschlossen und wie üblich vom Salzburger Alpenverein markiert in den Farben der Österreichischen Flagge

Das schlichte Gipfelkreuz auf dem Wildkogel ist nicht nur ein Orientierungspunkt, sondern Ausdruck jahrzehntelanger Bergsteigertradition. Es trägt es eine kleine Metalltafel mit der Jahreszahl der Errichtung und verweist auf die Gemeinschaftsleistungen der heimischen Alpenvereinssektionen. Wer hier oben, umgeben von steter Bergluft und weiter Rundsicht, kurz innehält, spürt sofort die besondere Symbolkraft dieses stillen Denkmals.
Zu lesen ist auf dem Kreuz:
Die Werke des Herrn sind groß, zum Stauen für alle, die daran ihre freude haben.
Dabei handelt es sich um eine freie Übersetzung des Psalm 111, Vers 2, die in Ehrfurch vonr der Schöpfung Gottes und der unendlichen schönheit der Bergwelt mahnt.
Und im runden Wappen lesen wir:
Gedenket die vom Licht ins Dunkel gingen, um der Heimat helles Licht zu bringen
Hierbei handelt es sich um das Motto des Österreichischen Alpenvereins, umrahmt von einem Edelweiß im Vereinswappen. Es erinnert an jene Bergsteiger und Kameraden, die beim Schutz und Erschließen der alpinen Welt ihr Leben ließen.

Rund um den Gipfel des Wildkogel liegt die Baumgrenze weit unter unseren Füßen, hier herrscht bereits das hochalpine Ökosystem mit seiner robusten und wunderschönen Flora. Zwischen zerklüfteten Felsbändern und saftigen Almwiesen entfaltet sich im Frühsommer ein zartes Farbenspiel: Über steinigen Hangpartien leuchten die rosa Dolden der Rostlaubigen Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)
Dort, wo saure Böden und raues Klima kaum andere Pflanzen gedeihen lassen, trotzt dieser immergrüne Zwergstrauch Wind und Wetter und beschenkt Bergsteiger mit seinem frühen Farbkleid.
Die Alpenrose ist nicht nur ein Symbol für die Widerstandskraft der Hochgebirgsflora, sie lockt mit ihrem Nektar auch Bienen und Hummeln in schwindelerregende Höhen. Ihr zart duftendes Blütenmeer macht jeden Gipfelweg um ein besonderes Highlight reicher und erinnert daran, wie kraftvoll und anmutig das Leben selbst unter härtesten Bedingungen am Berg blühen kann.
